Auf alles war die Staatsmacht vorbereitet, nur nicht auf Widerstand mit Chorälen und Kerzen. Von den Friedensgebeten in der Leipziger Nikolaikirche aus wuchs der Wille zur Freiheit in der DDR der späten achtziger Jahre. Frauen und Männer der Kirchengruppen, Pfarrer und Geheimdienstleute sind die Figuren dieses Romans. Weit in die Vorgeschichte greift die Handlung, denn was an diesem 9. Oktober 1989 geschah, hat seine Wurzeln in den vergangenen Jahrzehnten, es geht auch zurück zum Mai 1968, als die Leipziger Universitätskirche gesprengt wurde. Doch als sich damals der Staub über ihren Trümmern verzog, wurde der Turm von St. Nikolai sichtbar.
Der Vater Polizeigeneral, die Tochter fliegt aus der SED, ihr Bruder, Offizier der Stasi, warnt sie, sich mit den, wie er sie nennt, »Friedensschwestern« im Umfeld der Nikolaikirche einzulassen – der Riss, der die DDR bersten ließ, geht mitten durch eine Leipziger Familie.